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09.09.2015 von FB für DeutschlandSchweizÖsterreich

Fehlender Versicherungsschutz: Millionenkosten für Scuol

Blog: Im Juli 2015 zeigte die Natur in der Schweiz wieder einmal ihre Macht.

Im Juli 2015 zeigte die Natur in der Schweiz wieder einmal ihre Macht. Die Gemeinde Scuol im Kanton Graubünden wurde gleich von vier heftigen Gewitterzonen getroffen. Innerhalb von drei Tagen kam es zu schweren Sturmschäden in allen Teilen der Gemeinde. 18 Rüfen (Murgänge) verursachten einen Schaden von mehr als einer Millionen Franken.
Starkregen verursachte Rüfen mit verheerenden Folgen
Ein sogenannter Murgang ist in Gebirgsregionen ein talwärts fliessendes Gemisch aus Schlamm und grobem Gestein, das eine hohe Dichte aufweist, bis zu 60 km/h schnell wird und schwere Verwüstungen anrichten kann. Davon wurde jetzt Scuol getroffen. Im Zeitraum vom 22. bis zum 24. Juli 2015 kam es in der in der Region zwischen den Unterengardiner Tälern Val d'Uina und Val Plavna zu insgesamt 18 Rüfen, wobei insbesondere die Rüfe beim Weiler Pradella nahe Scuol für viel Aufsehen gesorgt hat.

Viele Medien haben weit über die Grenzen der Region hinaus über das schlagartige und heftige Auftreten der Rüfe berichtet. Wie gross die Schäden durch den Starkregen waren, wurde der ?ffentlichkeit unter anderem im Rahmen einer Pressekonferenz mitgeteilt. Insgesamt sei während der Unwetter eine Gesamtmasse von über 100.000 Kubikmetern bewegt worden, hiess es. Erst nach einigen Tagen wurde klar, welche Schäden dadurch wirklich entstanden waren. Und es dauerte wiederum Tage, alles wieder aufzuräumen. Helfer sicherten die Strassen, Bagger entfernten Schlamm und Dreck und auch Einsatzkräfte aus den Reihen des Militärs und des Zivilschutzes waren im Einsatz. Knapp 30 Maschinen und 50 Personen arbeiteten unermüdlich daran, die Aufräumarbeiten möglichst schnell und gründlich zu beenden.
Evakuation von Anwohnern notwendig
Teile von Pradella waren während der Hochphase der Unwetter von der Aussenwelt abgeschnitten. Insgesamt wurden hier 140 Personen mit Hubschraubern evakuiert. Die Stromversorgung war zeitweise unterbrochen und aufgrund einer gebrochenen Wasserleitung war auch das Trinkwasser für eine Weile leicht verunreinigt. Das Gebiet wurde jedoch relativ schnell wieder zugänglich und auch die Strom und Trinkwasserzufuhr funktionierte schnell wieder.

Dagegen dauerte es in S-charl, das sich etwa 13 Kilometer von Scuol entfernt befindet, länger bis zur Entschärfung der Lage. Zeitweise war auch dieses kleine autofreie Dorf, das man im Winter praktisch nur mit dem Pferdeschlitten erreicht, von der Aussenwelt abgeschnitten. 50 Personen wurden mit einem Helikopter ausgeflogen und für einige Zeit fand die Versorgung der Bewohner lediglich über eine Luftbrücke statt. Fussgänger und Biker konnten über einen freigeräumten Pfad nach S-charl gelangen. Es kam nicht zu Personenschäden, allerdings war dabei auch Glück im Spiel. So konnte ein Mann erst im letzten Moment aus seinem Auto befreit werden, bevor Schlammmassen das Fahrzeug davongetragen haben.
Die Gemeinde war nicht ausreichend versichert
Die Schadensaufnahme nach dem Starkregen hat gezeigt, dass neben den Schäden an Strassen und öffentlichen Gebäuden vor allem Räumungsarbeiten hohe Kosten verursachen haben. Der Schätzwert der Kosten liegt hier bei rund einer Millionen Franken. Darüber hinaus wurden zwanzig Gemeindeobjekte wie Brücken, die Kanalisation und diverse Wege beschädigt. Es wird voraussichtlich über ein Jahr dauern, bis die Infrastruktur vollständig repariert ist. Die Kosten dafür sind noch nicht abzuschätzen. Die Gemeinde Scuol hat nach eigenen Angaben keine Versicherung für diese Fälle. Die Gemeindekasse wird sämtliche Kosten selber tragen. Private Einrichtungen und die Landwirtschaft sind dagegen abgesichert.

Teile von Pradella liegen in einer bekannten Gefahrenzone für Unwetter-Vorkommnisse. Insofern kann man hier mit Starkregen rechnen. Und doch ist es überraschend, dass ein Niederschlag von 100 Millimetern innerhalb von drei Stunden auf die Region gefallen ist. Solche Werte weichen auch in gefährdeten Gebieten stark von der Norm ab und bilden einen Sonderfall. Die entsprechenden Behörden werden das Gebiet deshalb neu analysieren, wobei eine neue Einstufung der Gefahrenzone denkbar ist. Dies kann auch Auswirkungen auf Versicherungskosten und Objektversicherungen haben.

Privatperson sollten prüfen, ob ihr Versicherungsschutz für die Gefährdungslage ausreicht. Sie können sich mit Versicherungen wie der Autokaskoversicherung und natürlich der Gebäudeversicherung vor den schlimmsten finanziellen Auswirkungen von Schäden durch Starkregen schützen.

Tags: Blog, Weblog, AllesKostenlos.ch

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Aufgenommen am: 09.09.2015
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