


Der oberste Richter Englands spricht Zweifel an der Internetgeneration aus
Blog: Englands oberster Richter Igor Judge spricht über das Rechtssystem und sieht Herausforderungen durch das Internet auf dieses zukommen.
Englands oberster Richter Igor Judge spricht über das Rechtssystem und sieht Herausforderungen durch das Internet auf dieses zukommen. So hat der zum Beispiel Zweifel daran, dass die jungen Leute, die das Internet gewohnt sind, gute Geschworene abgeben werden. Seine Empfehlung diesbezüglich ist, sich den Herausforderungen der technischen Entwicklung zu stellen.
In einer Rede an der Universität von Hertfordshire sagte Igor Judge, dass die junge Generation sich ihre Informationen aus dem Internet hole. Sie seien es deshalb gewohnt zu lesen, aber nicht mehr stundenlang zuzuhören. Für Geschworene in einem Prozess sei diese Qualifikation aber unerlässlich.
Judge sagte: "Eine Frage ist, ob sie bei ihrer Art zu lernen noch im Stande sein werden - so wie wir es gewohnt waren - , eine längere Zeit zuzuhören". Und selbst wenn die jungen Leute imstande wären, tagelang dazusitzen und zuzuhören, würden sie nach kurzer doch wieder Informationen über das Verfahren einholen, wie sie es gewohnt sind, und zwar über die moderne Technik.
Bei Gerichtsverfahren stellt das Internet bereits heute schon ein Problem dar. Die Geschworenen werden zwar bei der Eröffnung des Verfahrens angewiesen, keine Informationen über das Internet zu suchen, die mit dem Verfahren zu tun haben. Bis auf einzelne Geschworene geht er davon aus, dass alle dieser Anweisung nachkommen. Judge sagte, dass es schon vorgekommen ist, dass bei einem Vergewaltigungsprozess die Nutzung des Internets ein Urteil verhindert habe.
Englands oberster Richter empfahl noch, sich jetzt noch, da noch Zeit ist, über diese Themen Gedanken zu machen.
Aufgenommen am: 07.11.2008
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